Pressemitteilung Nr.: 17/37
6. Oktober 2017
Volos
Am 5. und 6. Oktober versammelten sich in Volos (Griechenland) Vertreterinnen und Vertreter von KEK-Mitgliedskirchen aus Südeuropa für die dritte von einer Serie regionaler Konsultationen, die der Vorbereitung der KEK-Vollversammlung in Novi Sad im Jahr 2018 dienen.
Die Anwesenden trugen zur Debatte über die Zukunft Europas bei, die letztes Jahr in einem offenen Brief der KEK eingeleitet wurde, und analysierten die damit verbundenen Themen aus einer theologischen sowie aus weiteren gesellschaftlichen Perspektiven.
Die Teilnehmenden kamen aus der ganzen Region; von Portugal im Westen bis Armenien im Osten. Auch verschiedene Kirchenfamilien waren gut vertreten, dabei sowohl kleine Minderheitenkirchen als auch große Mehrheitskirchen: armenisch orthodox, spanisch-evangelisch, griechisch-orthodox, italienisch- und portugiesisch-methodistisch, rumänisch-orthodox und serbisch-orthodox.
Eröffnet wurde die Konferenz von KEK-Vizepräsident S. E. Metropolit Emmanuel von Frankreich mit einer Gelegenheit zu Austausch und Reflexion über die Rolle, die Kirchen spielen können und sollen.
KEK-Präsident Bischof Christopher Hill betonte in seinem Beitrag, wie wichtig es sei, auf die Kirchen aus der ganzen Region zu hören.
Eine Grußbotschaft von S. E. Metropolit Ignatius von Demetrias (Kirche von Griechenland) wurde von Bruder Miltos Amphilochios vorgelesen. Offen und ehrlich wurden darin die gegenwärtigen Herausforderungen Griechenlands angesprochen. Da die Kirche von Griechenland ein integraler Bestandteil der griechischen Gesellschaft ist, sind einige der aufgegriffenen Probleme auch für sie relevant. Außerdem wurde in der Botschaft darauf hingewiesen, dass die Krise auch Gelegenheiten mit sich gebracht und die Kirche und die Menschen näher zusammen gebracht habe.
Pastor Meletiadis Meletis, Präsident der Griechischen Evangelischen Kirche, betonte seinerseits, dass sich die Kirchen gerade in Zeiten der Krise gegenseitig brauchten und hob die gute ökumenische Zusammenarbeit über Kirchenfamilien hinaus in der Region von Volos hervor. Weiter sprach er über die Arbeit seiner Kirche bei der Unterstützung von Menschen am Rande der Gesellschaft und insbesondere von Migranten, Migrantinnen sowie Asylbewerbern und Asylbewerberinnen.
Als einer der Hauptreferenten gab Petros Vassiliadis, emeritierter Professor der Aristoteles-Universität Thessaloniki, seine Sichtweise weiter und sagte, die Kirchen sollten nicht Opfer von übertriebenem Modernismus werden, aber auch nicht blind dem Traditionalismus folgen. In seiner Rede hob er hervor, dass die Treue zur Tradition zwar nötig sei, aber immer auch neue Ausdrücke des Glaubens und für den Glauben gesucht werden müssten.
Die Anwesenden konnten zudem von der Gelegenheit profitieren, mehr über das Umfeld vor Ort zu erfahren, als Maria Koutatzi von Caritas Griechenland die gegenwärtige soziale und wirtschaftliche Situation des Landes skizzierte und über die Folgen der wirtschaftlichen Krise sprach sowie darüber, was Kirchen tun, um das damit einhergehende Elend zu mindern.
In Arbeitssitzungen in kleinen Gruppen, aber auch im Plenum, diskutierten die Kirchenvertretenden ihre verschiedenen nationalen Kontexte, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zwischen Minderheiten- und Mehrheitskirchen und zwischen Kirche und Staat. Viele betonten, wie wichtig es sei, mehr übereinander und über die Vielfalt unserer jeweiligen Gesellschaften zu erfahren, um den Respekt für die verschiedenen Regionen auf dem europäischen Kontinent zu pflegen.
Zahlreiche Teilnehmende der Gruppe beschäftigten sich mit der Frage, wie ein inklusives Verständnis von Europa begünstigt, und wie zur Förderung der Hoffnung für die Zukunft Europas die Rolle einer christlichen Stimme gestärkt werden kann.
Die nächste Konsultation wird vom 30. November bis zum 1. Dezember 2017 in Prag stattfinden.
Henrik Hansson
Kommunikations-Koordinator der KEK
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