Pressemitteilung Nr.: 17/38
23. Oktober 2017
Brüssel
Film (in Englisch) hier ansehen.
In Gegenwart vieler junger Menschen aus Serbien und Kroatien sowie anderer internationaler Gäste stellte die KEK am 19. Oktober am Europäischen Parlament in Brüssel das Viedo „Standing up for Minority Rights“ (Eintreten für Minderheitenrechte) vor. Organiseirt wurde der Anlass von Ivan Jakovcic, Mitglied des Europaparlaments (ALDE-Fraktion) aus Kroatien. Der Film untersucht die Situation von religiösen und ethnischen Minderheiten in Serbien und Kroatien.
Auf Initiative von Metropolit Porfirije von Zagreb und Ljubljana der Serbischen Orthodoxen Kirche waren während der Osterwoche vom 10. bis 13. April 2017 20 junge Serbinnen und Serben aus Kroatien und Kroatinnen und Kroaten aus Serbien nach Brüssel gekommen, um europäische Institutionen zu besuchen. Ziel des Besuchs war, insbesondere im Bereich von Minderheitenrechten mehr über die Umsetzung von europäischen Werten, wie Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, zu lernen.
Kroatien ist seit 2013 EU-Mitglied und verfügt über solide Gesetze im Bereich Menschenrechte; doch um zu gewährleisten, das diese in Bezug auf ethnische und religiöse Minderheitenrechte auch umfassend umgesetzt werden, ist noch weitere Arbeit nötig. In Serbien, EU-Beitrittskandidat, ist die Frage der religiösen und ethnischen Minderheiten für die Harmonisierung der Gesetzgebung in Bezug auf die Kriterien im Vertrag von Lissabon immer noch ein Arbeitsbereich von vorrangiger Bedeutung.
Am Anlass vom 19. Oktober sagte Metropolit Porfirije, dass die Herausforderungen zwischen Kroatien und Serbien in einem Geist des Evangeliums und im Zeugnis der Liebe füreinander überwunden werden müssten. Er lud alle zu einer Debatte ein, um sich gegenseitig zuzuhören und zu helfen, im jeweiligen Umfeld Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen. Er wies darauf hin, dass wir alle die Gewohnheit hätten, zu unserem Schutz zu behaupten, dass der andere verantwortlich sei für meine Situation. Doch wenn wir den Nächsten als schuldig betrachteten und uns gar nie fragten, ob wir zum Konflikt beitrügen, dann gäbe es keine Hoffnung auf Fortschritt.
Jelena Nestorovic, Vertreterin des Nationalen Rates der serbischen Jugendlichen in Kroatien, begrüßte die Gelegenheit des Austausches. Ihrer Ansicht nach würden die Medien und die Politik in Kroatien die öffentliche Meinung in Bezug auf Minderheiten wenig positiv beeinflussen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Mehrheiten und Minderheiten hätte. Sie sagte, dass Dialog das grundlegende Werkzeug sei, um diese Herausforderungen zu überwinden.
Mario Vrselja, Vertreter des Jugendrates von Kroatien in Serbien, sagte, dass die Arbeit am gemeinsamen Dialog und Verständnis weitergeführt werden müsse. Er betonte, dass der Nutzen des Treffens während der Osterwoche in einer Stärkung von Freundschaften und größerer Harmonie zwischen Gleichrangigen resultiere, und dass Serbien sich verbessern und eine stärkere Kultur im Bereich der Minderheitenrechte schaffen müsse.
Im Sinne des während der Debatte zitierten zypriotischen Sprichwortes, „Wenn du die Dunkelheit nicht beseitigen kannst, dann zünde eine Kerze an“, lädt die KEK Sie ein, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und das kurze 5-minütige oder das 20-minütige Video über das Bauen von Brücken zwischen serbischen und kroatischen Jugendlichen anzuschauen, die sich durch Eintreten für Minderheitenrechte füreinander einsetzen.
Film (in Englisch) hier ansehen.
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Henrik Hansson
Kommunikations-Koordinator KEK
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Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von etwa 114 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und alt-katholischen Kirchen aus allen Ländern Europas sowie von 40 nationalen Kirchenräten und assoziierten Organisationen. Die KEK wurde 1959 gegründet. Sie hat Büros in Brüssel und Straßburg.