St. Gallen (Schweiz), Brüssel (Belgien), den 22. Februar 2017
Am 20. und 21. Februar trat das Gemeinsame Komitee des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Paris zusammen, um über die 45 Jahre Ökumenischer Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen zu reflektieren, und um neue Wege für diese Zusammenarbeit zu erschließen.
Das gegenwärtige soziale und politische Klima – gekennzeichnet durch Instabilität und fehlende Hoffnung – war Thema vieler der Pariser Diskussionen. Die Vertreter brachten eine Reihe unterschiedlicher Gesichtspunkte über unseren derzeitigen Kontext zum Ausdruck, darunter die Zukunft Europas, die sozialen und politischen Herausforderungen, die wirtschaftliche Unsicherheit und die zahllosen Fragen im Zusammenhang mit der Migration. So repräsentierte der Austausch durchaus auch die Vielzahl der Perspektiven, die nicht nur innerhalb der europäischen Kirchen, sondern auf den Kontinent insgesamt anzutreffen sind.
Die Teilnehmer erinnerten an die Welle von Terrorangriffen in Paris und in ganz Frankreich als tragische Beispiele für die Schwierigkeiten, denen Europa heute begegnen muss. Sie drückten ihre Solidarität aus mit den Opfern nicht nur dieser Attentate, sondern auch mit all jenen, die zur Zielscheibe der jüngsten Terrorattacken im Mittleren Osten, in Afrika und Asien geworden sind.
Das Gemeinsame Komitee konzentrierte sich auch auf kirchenspezifische Problematiken, etwa auf den religiösen Analphabetismus und auf die Frage, wie für das Evangelium in einem immer stärker säkularisierten und pluralisierten Europa Zeugnis abgelegt werden kann. Der Ausschuss zeigte sich optimistisch, was die Fähigkeit der Kirche anbelangt, Hoffnung zu geben und einen bedeutsamen Beitrag zu allen Aspekten des Lebens auf unserem Kontinents zu leisten. Dies ist die Perspektive, in der die künftigen Aktivitäten des CCEE-KEK organisiert werden; auf einer soliden theologischen Basis, im engagierten Dialog undkonzentriert auch auf die Bezeugung und Verkündung des Evangeliums.
Für die nähere Zukunft haben die Teilnehmer beschlossen, dass CCEE und KEK damit beginnen, bestimmte Themen anzugehen und Vorschläge für gemeinsame Projekte erarbeiten. Dazu gehört, die Arbeit der beiden Organisationen auf dem Gebiet der Religions- bzw. Glaubensfreiheit zusammenzulegen, als positive Antwort auf die Herausforderung des religiösen Analphabetismus.
Die Arbeiten verliefen im Geiste der Zusammenarbeit und waren gekennzeichnet von Augenblicken des Gebets in den Traditionen der diversen christlichen Konfessionen, die an dem Treffen teilnahmen.
1972 nach der Entstehung des CCEE (1971) gegründet, versammelt sich das Gemeinsame Komitee jedes Jahr; seine Aufgabe ist die Festlegung und Überwachung der verschiedenen gemeinsamen Initiativen von CCEE und KEK. Zu den bis heute realisierten Aktivitäten zählen diverse ökumenische Treffen, die drei Europäischen Ökumenischen Versammlungen (Basel 1989, Graz 1997 und Sibiu 2007) und die Charta Oecumenica (2001). Neben den Vorständen und den Generalsekretären der beiden Organisationen bringt das Komitee weitere jeweils von der KEK und dem CCEE benannte Experten zusammen, sodass schließlich jede Delegation aus acht Mitgliedern besteht. Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) wurde repräsentiert durch ihren Generalsekretät, P. Olivier Poquillon OP.
Teilnehmer:
KEK
Rt Rev. Christopher Hill KCVO, DD, Church of England, Präsident der KEK
S. E. Metropolit Emmanuel von Frankreich, Griechisch-Orthodoxe Metropolie Frankreichs (Exarch des Ökumenischen Patriarchats), Vizepräsident der KEK
Very Rev. Karin Burstrand, Kirche von Schweden, Vizepräsidentin der KEK
Rev. Adriana Florea, Evangelische Kirche A.B. in Rumänien
Rev. Silke Tosch, Deutschland
S.E. Metropolit Joseph, Metropolie West- und Südeuropa, Rumänisch-Orthodoxe Kirche
Very Rev. Archimandrit Ignatios Sotiriadis, Kirche von Griechenland
Fr Heikki Hutunen, Generalsekretär der KEK
CCEE
Kardinal Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua, Präsident des CCEE
Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster, Vizepräsident des CCEE
S.E. Mgr Stanisław Gądecki, Erzbischof von Posen, Vizepräsident des CCEE
S.E. Mgr Youssef Soueif, Maronitischer Erzbischof von Zypern
S.E. Mgr Anton Cosa, Bischof von Chişinău
S.E. Mgr Thomas Löhr, Weihbischof für Limburg
Rev. Fr Olivier Poquillon OP, Generalsekretär der COMECE
Mgr Duarte da Cunha, Generalsekretär des CCEE
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Thierry Bonaventura
Medienbeauftragter des CCEE
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Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von 115 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und alt-katholischen Kirchen aus aller Teilen Europas, sowie 40 Partnerorganisationen. Sie wurde 1959 gegründet und hat Büros in Brüssel und Straßburg.
Dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) gehören als Mitglieder die derzeit 33 Bischofskonferenzen Europas an, vertreten durch ihre Präsidenten sowie die Erzbischöfe von Luxemburg und des Fürstentums Monaco, der Maroniten auf Zypern, dem Bischof von Chişinău (Moldau), dem Eparchialen Bischof von Mukachevo und dem Apostolischen Administrator von Estland. Gegenwärtiger Vorsitzender ist Kardinal Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua. Stellvertretende Vorsitzende sind Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster und Mgr Stanisław Gądecki, Erzbischof von Posen. Generalsekretär ist Mgr. Duarte da Cunha. Der Sitz des Sekretariats befindet sich in St. Gallen (Schweiz). www.ccee.eu