COVID-19: KEK ruft Kirchen auf, im Gebet vereint zu bleiben

19 March, 2020

Pressemitteilung Nr.: 20/05
20. März 2020

Mitteilung des Präsidiums der Konferenz Europäischer Kirchen: Pastor Christian Krieger (Präsident, Reformierte Kirche von Elsass und Lothringen), Bischöfin Dr. Guli Francis-Dehqani (Vizepräsidentin, Kirche von England) und Metropolit Cleopas von Schweden und ganz Skandinavien (Vizepräsident, Ökumenisches Patriarchat).

„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ 1. Petrus 5,7

Während wir uns alle darauf einstellen, gegen COVID-19 zu kämpfen, bekräftigen wir als eine Gemeinschaft Europäischer Kirchen unseren gemeinsamen christlichen Glauben, gestützt auf die Gewissheit, dass das Leben stärker ist als der Tod und dass Jesus Christus den Tod und die Angst davor überwunden hat. Unser Glaube hält uns zusammen; dies ist unsere Stärke.

Ermutigt durch die Kraft unserer geistlichen Einheit und den lebendigen Glauben, durch die Liturgie und angemessene Unterweisung, mit Zuspruch und Trost, beten wir für die ganze Menschheit. Wir beten für Heilung der Kranken, für die Seelen der Verstorbenen und bitten um Mut und Kraft für die Familien der Betroffenen. Möge aus unserer freiwilligen Isolation eine wahre Gemeinschaft werden.

Während wir Maßnahmen treffen, um unsere Angehörigen, unsere Gemeinden und uns selbst zu schützen, wollen wir uns daran erinnern, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren. Wir müssen einen Abstand wahren zwischen Menschen – doch wir brauchen auch soziale Solidarität. Lasst uns Wege finden, um miteinander zu sprechen, diejenigen zu ermutigen, die Trost brauchen und denjenigen nahe zu sein, die einsam sind. Lasst uns aneinander denken und mit unseren Brüdern und Schwestern in Verbindung bleiben.

Im Geiste müssen wir keinen Abstand halten

Während wir körperlich voneinander Abstand halten, wollen wir daran denken, uns im Geiste nah zu sein. Online zu beten mag eine neue Erfahrung sein, doch wissen wir, dass unsere Mitglieder und Partnerorganisationen in ganz Europa digitale Kanäle nutzen, um das Leben der kirchlichen Gemeinschaft erfolgreich weiterzuführen. Sie stellen Botschaften der Hoffnung und der Ermutigung zur Verfügung und verbreiten Ressourcen über das Internet, nicht nur um Informationen weiterzugeben, sondern auch um sich gegenseitig geistlich zu unterstützen.

Wir beten gemeinsam für die verletzlichen und die älteren Menschen. Wir beten für diejenigen, die verängstigt oder deprimiert sind aufgrund von Isolation und Ausgrenzung. Wir beten auch für das medizinische Personal und die Pflegefachkräfte, die in Krankenhäusern und Pflegeheimen an vorderster Front stehen.

Weiter beten wir für alle, die in der Forschung und Wissenschaft tätig sind und nach wirksamen Medikamenten und einer Impfung suchen, die uns vom Virus befreien können, sowie für die Gesundheitsbehörden, die die größte Verantwortung tragen für die Planung der Bewältigung und Überwindung der Krise. Wir denken an alle Menschen, die weiterhin arbeiten, um für unsere Grundbedürfnisse zu sorgen, und wir leben mit der Hoffnung, dass die Wissenschaft sich durchsetzen wird!

Die Pandemie ist mit wirtschaftlichem Druck verbunden. Firmen kämpfen ums Überleben, weil sie geschlossen bleiben müssen, und zahlreiche Menschen verlieren ihre Arbeitsstelle. Dies gefährdet das soziale Gefüge unserer Gesellschaften und verschärft die sozialen und wirtschaftlichen Klüfte. Dadurch gestaltet sich eine effiziente Antwort auf COVID-19 noch schwieriger.

Gemeinsam beten wir für Menschen, die ihre Arbeitsstelle verlieren und deren Existenzgrundlage aufgrund der veränderten Lebenssituation und der verhängten Einschränkungen zur Kontrolle über die Situation bedroht ist. Wir beten für unsere Politikerinnen und Politiker, für die Führungskräfte sowie für alle Fachleute – mögen sie weise handeln und sich für das Allgemeinwohl einsetzen.

Eine Zeit zum Nachdenken

Dies ist auch eine Zeit, um anzufangen, an die Chancen zu denken, die diese Krise schafft. Wir entdecken gerade den Bedarf an Solidarität neu. Die aufgezwungene Zurückgezogenheit verbindet uns von Neuem mit unserer Menschlichkeit und mit dem, was wirklich zählt. COVID-19 zwingt uns, uns über die Lage der Welt Gedanken zu machen, über die Prioritäten unserer Regierungen und der Weltwirtschaft, und über unser eigenes, persönliches und geistliches Leben. Lasst uns für ein erneuertes Bewusstsein für einen gemeinsamen Ansatz zum Leben beten, damit wir die wertvollsten Dinge und alles, was Leben spendet, schützen. Jeder Mensch soll in Würde leben können und die Schöpfung angemessen bewahrt werden.

Gemeinschaftlich als Kirchen

Während wir für die Welt beten und uns um unsere Nächsten kümmern, wollen wir uns bewusst machen, dass unsere Einheit in Zeiten von Krisen noch wichtiger ist. Wir sind aufgerufen, zusammenzuarbeiten und Gottes Liebe für alle Menschen durch Gebet und Handeln vorzuleben.

Unsere Hoffnung ist unversehrt.

Christi Liebe ist stärker.

……..

Kontakt für weitere Informationen oder Interview-Anfragen:

Naveen Qayyum
Kommunikationsverantwortliche
Konferenz Europäischer Kirchen
Rue Joseph II, 174

B-1000 Brüssel
Tel. +32 2 234 68 42
E-Mail: naveen@cec-kek.be
Website: www.ceceurope.org
Facebook: www.facebook.com/ceceurope
Twitter: @ceceurope

Share Tweet Email

Cookies

This web site used cookies to analyse users experience with Google analytics. 

If you agreed the cookies you accept to use this kind of cookies.